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Fehlerfestival in Neukölln

Beim bereits feststehenden Landesligaaufsteiger BSV GW Neukölln erwischte Meteor einen rabenschwarzen Tag und geht mit 2:7 unter.

Dabei sah zu Beginn des Spiels alles gar nicht so schlecht aus. Unser Team begann mit viel Pressing und versuchte das Spiel an sich zu reißen. Gerade die ersten 15 Minuten gehörten eher Meteor, denn den Hausherren. Dann begann allerdings eine nahezu einmalige Fehlerkette beim Gästeteam, die wir sonst in 100 Spielen nicht machen.

Alles begann mit einem Ballverlust Meteors im eigenen Spielaufbau, den Samet Akosman nach einer Viertelstunde zur 1:0-Heimführung verwandeln konnte. Auch das zweite Tor Akosmans keine zehn Minuten später fiel unter Mithilfe unserer völlig desolaten Verteidigungslinie. Ganz anders sah es da beim dritten Torabschluss der Neuköllner aus. Wobei ganz anders dann vielleicht doch nicht – zwar ging dieses Mal kein grober Abwehrfehler voraus, sondern ein gut über Außen vorgetragener Angriff der Heimelf. Nutznießer war jedoch erneut Akosman, der somit binnen 17 Minuten einen lupenreinen Hattrick auf den Platz zauberte und Meteor damit früh auf die Verliererstraße schoss. Drei Torschüsse, drei Tore – das was die Heimelf zeigte, war Effektivität in Reinkultur. Treffend teilte Helge Kapheim, Trainer der Gastgeber, nach dem Abpfiff mit „Meteor machte das Spiel und wir die Tore“.
Die letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit blieben Torlos, spielerisch aber weiter auf gutem Niveau.

Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste. Meteor versuchte den Anschlusstreffer zu erzielen, Neukölln traf. Beim 4:0 nach einer knappen Stunde, stand Thomas Brown, nach einer Flanke von Rechtsaußen, plötzlich völlig frei und hatte keine Probleme damit den Ball ins von Keanu Hantke gehütete Meteor-Tor zu schießen.

Wie Meteor mit diesem Rückstand umging war aber trotzdem aller Ehren wert. Da gab es keine hängenden Köpfe und kein größeres Gehadere – das Team hatte noch nicht aufgegeben.
Direkt nach dem Wiederanpfiff wurde Ferhat Cinar steil angespielt, der setzte sich tempomäßig gegen seinen Gegenspieler durch und verwandelte sicher zum 1:4 aus Sicht der Gäste.

Die Freude währte jedoch nicht lange. Nur zwei Minuten später war unsere Mannschaft wieder völlig konfus in der Defensive. Nico Scheutzel durfte dieses Mal den Ball recht unbedrängt ins Tor unserer Mannschaft unterbringen. Und weil an diesem Tag einfach gar nichts klappte, dauerte es wiederum nur vier Minuten bis Ramiz Lukassek für das Heimteam, nach einem katastrophalen Fehlpass Meteors, alleine auf Keanu zulaufen konnte, diesen umspielte und den Ball ins leere Tor zum 6:1 unterbrachte.

Aber Meteor hätte nicht die drittbeste Offensive der Liga, wenn man nicht auch bei einem solchen Spielstand weiter nach vorne spielen würde. So konnte sich auch Ibrahima Cisse ein weiteres Mal in die Torschützenliste eintragen. Einen toll herausgespielten Spielzug vollendete er sehenswert zum 2:6 in den Winkel. Und Ibo war heiß. Mit dem Wissen um die Stärke Meteors und die noch zu spielenden 20 Minuten griff er sich den Ball, um gleich weiterspielen zu können.

Gereicht hat es am Ende trotzdem nur noch zu einem weiteren Tor Neuköllns. Nachdem Meteor einmal mehr den Ball im eigenen Angriff verlor, wurde Maurice Tornow mit einem weiten Ball steil geschickt. Dieser umspielte den herausgeeilten Keanu Hantke und traf zum 7:2-Endstand ins leere Tor.

In den letzten 15 Minuten gab es zwar noch einige Torabschlüsse, Treffer fielen aber keine mehr. Am Ende stand auf der einen Seite der feiernde Sieger und auf der anderen Seite ein Team, das sich trotz vieler selbstverursachter Rückschläge nie aufgegeben hat.

Rückblickend lässt sich sagen, dass die Niederlage bitter und insgesamt nicht unverdient war, wir aber daraus lernen werden, um gestärkt in die letzten beiden Saisonpartien zu gehen.