Bereits zum zweiten Mal in Folge dreht Meteor einen 1:3-Rückstand und gewinnt noch mit 4:3.
Ein schwaches Herz sollte man derzeit nicht in der Brust haben, wenn man es mit Meteor hält. Wie schon in der vergangenen Woche musste unsere Elf auch beim FV Blau-Weiß Spandau einem 1:3-Rückstand hinterherlaufen. Dabei hatte zunächst alles sehr gut begonnen.
Bereits in der
vierten Spielminute brachte Ibrahima Cisse die Blau-Gelben mit 1:0 in
Front, als eine Ecke von Hasan Ulusan durch den kompletten Spandauer
Strafraum lief, ohne geklärt zu werden. Ibo stand an der rechten
Fünfmeterlinie goldrichtig und verwandelte sicher zur Gästeführung.
Und
Meteor blieb weiter im Angriffsmodus. Mit teilweise 80% Ballbesitz
ließen die Gäste Ball und Gegner laufen. Einzig größere Tormöglichkeiten
ließen auf sich warten.
Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 23.
Minute, bis die Gastgeber erstmals ansatzweise vor den Kasten von Tolga
Ilgin kamen. Dann aber gleich richtig. Nachdem Dennis Ludwig nicht
richtig angegriffen wurde und sich gegen zwei Verteidiger durchsetzen
konnte, zielte er aus gut 25 Metern genau in den rechten Winkel. Tolga
Ilgin war chancenlos, als der Ball zum 1:1 im Tor der Weddinger
einschlug.
Das Team von Tobias Loeffler wollte aber gleich wieder
nachsetzen. Und fast wäre es ihnen auch gelungen, als ein Freistoß
Hasan Ulusans nur knapp vor dem einschussbereiten Irfan Yetim zur Ecke
geklärt werden konnte.
Diese brachte Meteor nichts. Dafür aber den
Gastgebern einen schnellen Konter über Nico Rohdes, der mit einem
schönen Pass Dennis Ludwig in Szene setzen konnte. Der hatte keine
größeren Probleme das Spielgerät zur 2:1-Heimführung ins Weddinger Tor
zu schießen.
Meteor macht das Spiel, Spandau die Tore – so ist
Fußball manchmal eben. Wie Meteor den Gegner aber regelrecht dazu
einlud, darüber wird Trainer Tobias Loeffler wohl im Training nochmal zu
sprechen kommen.
Und doch, Meteor ließ sich nicht hängen und versuchte nun selbst den Ausgleich zu erzielen.
Dann
aber der nächste Bock in der Hintermannschaft. Kenney Sey hatte sich in
der 35. Minute schon den Ball erkämpft, Dennis Ludwig, bester Mann auf
Seiten der Heimmannschaft, holte sich diesen aber zurück und erzielte
nicht nur die 3:1 Führung für Spandau, sondern auch einen lupenreinen
Hattrick. Drei Torabschlüsse, drei Tore – viel Effektiver kann Fußball
gar nicht sein.
Im direkten Gegenzug hätte Kenney seinen Lapsus fast
wieder ausgeglichen, als er einen Freistoß Irfan Yetims freistehend nur
knapp neben das Tor köpfte.
Dass auch die Blau-Weiße Heimmannschaft mal danebenschießen kann, bewiesen sie in der 39. Minute. Ziad El-Daoud vertendelte gegen Tuerk Ücem Erdogan den Ball, der umspielte Tolga Ilgin und brachte anschließend das Kunststück fertig den Ball am leeren Tor vorbei zu schieben. Glück gehabt Meteor, denn mit dem 3:1 Spandaus ging es auch in die Halbzeitpause.
Dort bewies
der Spielberichtsschreiber nostradamsche Fähigkeiten, als er ein frühes
Tor und den Sieg voraussagte (Haben auch andere getan, klingt dann aber
weniger toll für den Schreiberling).
Und so kam es dann auch. Kurz
nach dem Wiederanpfiff konnte Spandau einen gut vorgetragenen Angriff
von Hasan Ulusan, über den eingewechselten Onur Güzer, auf Ibrahima
Cisse gerade noch so vor Letztgenanntem zur Ecke klären.
Nur zwei
Minuten später machten es die Gäste besser. Einen Freistoß von Onur
Güzer leitete Bahadir Katirci, wie einst Uwe Seeler, mit dem Hinterkopf
aufs Tor. Ibo bekam noch die Fußspitze an den Ball und drückte ihn zum
frühen Anschlusstreffer über die Linie.
Meteor drängte nun auf
den Ausgleich und nach einer gespielten Stunde hellte sich der Himmel
über der Meteorbank wieder etwas auf. Erneut hatte Onur Güzer einen
Freistoß in den gegnerischen Strafraum geschlagen. Torhüter Mustafa
Erkan hatte den Ball schon in der Hand, ließ ihn aber wieder los. Der
quirlige Fredy Balde reagierte aber blitzschnell und erzielte den
3:3-Ausgleich.
Überhaupt, Fredy war in der zweiten Halbzeit kaum zu
halten. Immer wieder gingen schnelle Vorstöße über seine Seite
gefährlich in Richtung des Spandauer Strafraums. So auch in der 65.
Minute, als er nach Doppelpass mit Irfan Yetim zum Abschluss kam, das
Tor aber knapp verfehlte.
Und plötzlich bekam die Heimelf nochmal
die sogenannte zweite Luft. Nachdem Meteor bis zur 65. Minute das Spiel
ganz klar in der Hand hatte, kamen nun auch die Gastgeber wieder
gefährlich vor das Tor von Tolga Ilgin. In der 76. Minute war es der
gute Kapitän Marco Müller, der über die linke Seite in den Weddinger
Strafraum brach, den Ball aber knapp am Kasten verbeischoss.
Insgesamt
spielte sich der überwiegende Teil des Spielgeschehens nun aber im
Mittelfeld ab. Beide Mannschaften schafften es nun kaum mehr
spielerische Akzente zu setzen und versuchten über Standards Gefahr
auszustrahlen.
Als sich die meisten Zuschauer wohl schon mit
einem Unentschieden abgefunden hatten, drang Özkan Sarac noch einmal in
den Spandauer Strafraum ein. Jedenfalls einige Zentimeter, dann wurde er
unsanft zu Fall gebracht und Schiedsrichter Marco Feldmann zeigte auf
den Punkt.
Ibo nahm sich in der 86. Minute den Ball und erzielte mit
seinem dritten Spieltagstreffer das 4:3-Siegtor für die Gastmannschaft.
Der Jubel war nach dem erneuten Kraftakt groß auf Seiten Meteors.
Spandau
kam einmal noch vor das Weddinger Tor. In der letzten Minute der
Nachspielzeit schlug Marco Müller einen Freistoß gefährlich in den
Gästestrafraum. Tolga erreichte den Ball aber als Erster und hielt den
Sieg fest in seinen Händen.
Nach dem Schlusspfiff gab es erst
erleichterte Freude bei den Weddingern, Trainer Tobias Loeffler holte
seine Mannschaft aber noch auf dem Platz zusammen und erläuterte seine
Sichtweise auf die gezeigte Leistung.
Jede Woche wird uns ein solches
Kunststück wohl nicht gelingen, weshalb im Training weiter hart
gearbeitet werden muss, um zukünftig solche Rückstände gleich verhindern
zu können. Nichtsdestotrotz steht Meteor nach sechs Spieltagen mit 15
Punkten in der Bezirksliga so gut da wie noch nie. So kann es
weitergehen!