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Meteor muss sich mit 2:3 geschlagen geben

Am Sonntag ist es nun also passiert. Meteor findet auf einem engen Platz gegen einen diskutierfreudigen Gastgeber zu spät ins Spiel und muss sich mit 2:3 geschlagen geben.

Von Beginn an war viel Hektik im Spiel. Vor allem die Größe des Platzes, der gerade so die Mindestanforderungen für den Herrenfußball erfüllt, brachte das Flair des englischen Fußballs auf den Sportplatz. Kick-and-Rush war angesagt. Gerade in den ersten Minuten ging es Hin und Her. Nur sechs Minuten dauerte es, da hatte Onur Güzer das 1:0 für Meteor auf dem Fuß. Ibrahima Cisse erkämpfte sich an der Strafraumgrenze gegen Ömer Karapinar den Ball und legte ihn direkt auf den freistehenden Güzer. Der verfehlte das Tor jedoch nur um wenige Zentimeter.

Und nun kam dem Heimteam die Größe des Platzes zu Gute. Einen Abschlag Ferhat Balabans bis fast an den Meteorstrafraum erlief Harun Birol, der auf dem rechten Flügel noch Kenney Sey stehen ließ und den Ball flach in den Strafraum gab. Meteor-Torhüter Tolga Ilgin konnte den Ball zwar noch leicht ablenken, Ugur Tosun, bester Mann auf dem Feld, hatte jedoch freistehend keine Mühe den Ball zur 1:0-Heimführung ins Tor abzustauben. Und auch in der nächsten Spielszene waren Ugur Tosun und Tolga Ilgin entscheidend beteiligt. Ugur ging erneut auf dem rechten Flügel zur Grundlinie und flankte den Ball in den Strafraum. Sein Ball wurde jedoch derart abgefälscht, dass Tolga, der erneut ein richtig gutes Spiel machte, diesen im letzten Moment mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten drehen konnte.

Nur zwei Minuten später brannte es wieder im Strafraum der Heimmannschaft. Onur Güzer hatte zuvor einen Freistoß direkt auf den Kopf von Kenney Sey getreten, dessen Kopfballablage den freistehenden Bahadir Katirci erreichte. Seine Direktabnahme verfehlte den gegnerischen Kasten jedoch knapp. Und so ging es weiter. Chancen auf beiden Seiten im Fünf-Minuten-Takt. Nach knapp 25 Minuten war Mikail Vural auf der rechten Außenbahn durch und brachte einen hohen Ball in den Strafraum der Gastgeber. Ibo kam mit dem Kopf heran und legte ihn weiter auf einen Mitspieler. Dessen Abschluss landete erneut bei Ibo, der mit seinem Torversuch jedoch an einer sensationellen Parade Ferhat Balabans scheiterte.

Meteor hatte das Spiel nun nahezu unter Kontrolle und war drauf und dran, das Ergebnis zu drehen. Das bemerkte auch das heimische Publikum und wurde derweil so unruhig, dass Schiedsrichter Gökhan Alkan konsequent eingreifen musste und die Zuschauer von der Außenlinie verbannte.

In der 34. Minute hatte sich Meteor seinen Ausgleich redlich verdient. Einen Eckball Onur Güzers köpfte Ibo zum 1:1-Ausgleich in die Maschen des Heimtores. Die Freude währte allerdings nur kurz. Nach einem Ballverlust Kenney Seys nur 60 Sekunden später setzte Ugur Tosun Harun Birol in Szene, der zum 2:1 für Anadoluspor abschließen konnte.
Fast wäre die Heimelf noch vor der Pause mit 3:1 in Führung gegangen. Tolga Ilgin konnte einen Freistoß von Nayif Aykut aber noch aus dem Eck fischen. Nachdem mit dem Pausenpfiff Ibo noch einmal an Ferhat Balaban scheiterte, ging es mit einer 2:1-Heimführung in die Kabine.

Aus dieser kamen die Kreuzberger Männer von Gökhan Alkan bedeutend angriffslustiger als die Gäste. Und das gleich im doppelten Sinne. Zum einen spielte nun nur noch die Heimelf, zum anderen hatte nun aber auch der Schiedsrichter alle Hände voll zu tun mit den Anatolen. Aber die Gastgeber waren nicht nur diskussionsstark, sie konnten auch ganz gut Fußballspielen. Und das brachte ihnen innerhalb der ersten 15 Minuten von Halbzeit zwei einen lupenreinen Hattrick ein – im Chancenvergeben. Erst scheiterte Baran Akcali an Tolga Ilgin, dann landete ein Freistoß Nayif Aykuts am Pfosten und anschließend zielte Ilker Cobal freistehend aus 8 Metern zu hoch. Meteor hatte nun richtig Probleme.

In der 68. Minute war es schließlich soweit. Einen weiteren Angriff der Gastgeber konnten die Weddinger nicht verteidigen. Kenney Sey traf dabei unglücklich seinen Gegenspieler und es gab einen berechtigten Elfmeter für Anadoluspor. Ugur Tosun ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zum 3:1.

Wer nun die Ungarnstraßler in dieser Saison schon häufiger gesehen hat, der weiß aber auch, dass ein 3:1 noch lange kein Grund ist, die Flinte ins Korn zu werfen. Ganz plötzlich war nun die Mannschaft von Tobias Loeffler wieder im Spiel, verfehlte das Tor jedoch einige Male nur knapp. Fünf Minuten vor dem Ende setzte sich Ibrahima Cisse gleich gegen zwei Gegenspieler im Strafraum durch und wurde dabei gelegt. Nun gab es entsprechend auch Strafstoß für Meteor.
Ibo blieb auch dieses Mal wieder völlig cool und verwandelte zum 2:3-Anschlusstreffer. Das fanden die Gastgeber nun aber nicht so toll und so kam es zu den Szenen, die zu einer zehnminütigen Nachspielzeit führen sollten. Nach minutenlangen Diskussionen flog zunächst Taha Turan mit Gelb-Rot vom Platz – oder besser gesagt von der Bank. Dadurch blieb die Heimelf trotz Platzverweis weiter zu Elft auf dem Grün.

Trotzdem, Meteor drückte nun richtig, hatte aber weiter Pech im Abschluss. Eine Ecke Onur Güzers in der 90. Minute landete direkt an der Latte, den Abstauberversuch köpfte Ziyed Smatty aber über den Kasten. Zwei Minuten später hatte Kenney Sey nach einem Einwurf Hasan Ulusans den gegnerischen Torhüter bereits überwunden, sein Kopfball wurde jedoch auf der Linie geklärt.
Tore gab es in der langen Nachspielzeit keine mehr zu bestaunen, dafür dezimierte sich die Heimmannschaft in der 97. Minute durch eine weitere Gelb-Rote Karte. Da der Delinquent, Nayif Aykut, dieses mal noch auf dem Platz stand, musste Anadolusport die letzten drei Minuten in Unterzahl spielen. Da sie in dieser Zeit nichts mehr anbrennen ließen, blieb es beim, über das gesamte Spiel gesehen verdienten, 3:2-Erfolg für Anadoluspor.

Nichtsdestotrotz wird diese Niederlage nicht die großartige Hinrunde der Mannschaft von Tobias Loeffler kaputtmachen. Meteor geht mit einem überragenden zweiten Platz in die Winterpause und bedankt sich an dieser Stelle bei allen Unterstützern!