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Klassisch ausgekontert

Zwei schwere Verletzungen und vier Kontergegentore sorgen für Meteors 1:4-Auswärtsniederlage beim Wittenauer SC Concordia.

Dabei hatte das Spiel für Meteor ausgezeichnet begonnen. Gerade fünf Minuten waren gespielt, als die Verteidigung des Gastgebers einen Ball genau zu Jamill Mavula klärte. Der reagierte gedankenschnell und setzte sofort Ibo Cisse in Szene. Der Meteor-Torjäger ließ sich diese Chance nicht entgehen und vollendete ins lange Eck zur frühen 1:0-Gästeführung. Als Cisse nur drei Minuten später erneut frei vorm gegnerischen Kasten auftauchte, schien das 2:0 nur noch Formsache.

Falsch jedacht Keule, Ibo verwandelte nicht und Wittenau konterte die Meteoriten über die schnellen Marcel Madsack und Patrick Laskowski klassisch aus. Letztgenannter legte den Ball quer in den Strafraum, wo Marvin Teuber nur noch seinen Fuß hinhalten musste. 1:1 statt 0:2, so schnell kann es gehen.

Spielerisch waren Gastgeber und Gäste etwa auf Augenhöhe, cleverer stellte sich aber ganz klar die heimische Concordia an. In einem eigentlich ruhig dahinplätschernden Spiel waren es immer wieder die schnellen Vorstöße beider Mannschaften, die Gefahr heraufbeschworen. Und im Gegensatz zu Meteor spielte der Gastgeber diese auch oft gut zu Ende. Sowohl Tolga Ilgin im Tor, als auch Bahadir Katirci auf der Linie bewahrten Meteor vorerst vor dem Rückstand. Eben jener Katirci war es dann aber, der nach einer halben Stunde einen Pass in den Lauf des Gegners spielte. Über Patrick Laskowski landete der Ball bei Benjamin Lamprecht, der diesen freistehend zum 2:1 über die Linie schieben konnte.

Die Außenspieler Wittenaus waren kaum zu halten. Zu langsam schaltete Meteor im Rückwärtsgang. Fünf Minuten vor der Pause war es erneut Ilgin, der mit einer spektakulären Parade das 1:3 verhinderte. Vorangegangen war auch hier einer der stets gefährlichen Konter über Madsack, Laskowski und Lamprecht.

Die letzte Chance vor der Pause gehörte trotzdem den Gästen. Eine Kopfballablage Cisses bekam Volkan Altin nicht kontrolliert und setzte den Ball freistehend neben den Kasten.

Zur Pause kam Ferhat Cinar für Vedat Kacaoglu, um die Außenbahn zu stabilisieren. Der Plan ging genau zwei Minuten auf, dann musste das erste Mal der Rettungsdienst anrücken. Ohne Gegnereinwirkung verdrehte sich Ferhat das Knie und musste sofort wieder raus. Gute Besserung an dieser Stelle!

In der zweiten Halbzeit stand Meteor trotzdem besser und nun kamen die Gastgeber hauptsächlich über Standardsituationen zu Torchancen. Vor allem die Freistöße und Ecken von Marcel Madsack waren stets gefährliche Angelegenheit für die Weddinger Defensive. Das Zusammenspiel zwischen Tolga Ilgin und seiner Abwehr funktionierte nun aber meist ganz gut und auch Meteor kam in der Folge zu einigen Ausgleichschancen.

Neuzugang Jonatha Lopes Xavier, in der ersten Halbzeit noch etwas statisch, stand nun vermehrt frei auf seiner Außenbahn und versuchte über schnelle Vorstöße Ibo Cisse, Hakan Cankaya oder Volkan Altin in Szene zu setzen. Das sah bis zur Strafraumgrenze oft gut aus, im letzten Schritt vertändelten die Meteoriten aber zu oft im Eins-gegen-Eins mit der Wittenauer Hintermannschaft den Ball.

Als dann noch Cisse an der Latte und Altin freistehend am Torwart scheiterten, kam auch noch Pech hinzu. Noch bitterer wurde dieser Sonntagnachmittag dann kurz vor Schluss. Zunächst blieb Ibo Cisse nach einem Zweikampf liegen. Sah das im ersten Moment noch nicht so schlimm aus, zeigte Cisse nach dem ersten Auftreten gleich an, dass auch er mit einer Knieverletzung runter muss. Zum zweiten Mal in einer Halbzeit musste der Krankenwagen ausrücken. Bitterer geht es wohl kaum. Gute Besserung an dieser Stelle auch an Ibo!

Meteor versuchte nun zu zehnt, Trainer Tobias Loeffler hatte bereits dreimal gewechselt, nochmal alles, um zum Ausgleich zu kommen. Aber sowohl Volkan Altin, als auch Jamill Mavula blieben in der Nachspielzeit im gegnerischen Strafraum am letzten Verteidiger hängen. Schlimmer noch, aus beiden Situationen entstand ein Konter, der nicht mehr zu verteidigen war. Nach einem weiten Ball von Philipp Loeser rannte erst Lamprecht alleine auf Ilgin zu und überlupfte diesen zum 3:1 für die Heimelf.

In der vierten Minute der Nachspielzeit schlug dann Marcel Madsack einen langen Hafer auf Marvin Teuber, der alleine vor Ilgin keine Schwierigkeiten hatte den 4:1-Endstand herzustellen.

Ein weiteres Spiel aus dem Meteor zwar keine Punkte, aber viele Lerninhalte für das Training mitnehmen konnte. Positiv herauszustellen ist, dass sowohl beide Teams, als auch das souveräne Schiedsrichtergespann um Konstantin Herr für eine faire Partie gesorgt haben.