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Starke zweite Halbzeit reicht nicht zum Punktgewinn

Nach einer schwachen ersten Halbzeit kommt Meteor wie ausgewechselt aus der Kabine, muss sich aber dem Auftsiegsaspiranten FC Novi Pazar knapp mit 4:5 geschlagen geben.

Die Rollen schienen vor dem Spiel eindeutig zu sein. Die zweitplatzierten Neuköllner reisten zum Tabellenletzten, Meteor 06. Trotzdem begann das Heimteam zunächst nicht ängstlich und spielte mutig nach vorne. Da auch Novi Pazar sehr offensiv eingestellt war, entwickelte sich zu Beginn ein munteres Spiel auf beiden Seiten. In der sechsten Minute schlug Samer Awad eine Ecke in den Weddinger Strafraum. Der Ball wurde von der Defensive zwar herausgeköpft, landete jedoch bei Berkan Türken, der mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze das 1:0 für die Gäste erzielte. Nur fünf Minuten später, Novi Pazars Denis Barcic hatte gerade eine scharfe Eingabe von Ibrahim Abou-Khalil neben das Tor geschoben, ging Jamill Mavula auf der rechten Außenbahn an allen Gegenspielern vorbei und brachte eine gute Flanke in den gegnerischen Strafraum. Dort legte Sean Sonko den Ball per Kopf quer auf den mitgelaufenen Aytac Herdem, der artistisch per Seitfallschuss zum 1:1 ausgleichen konnte.

Der Jubel war groß, Meteor machte sich im Anschluss aber die anfänglich gute Leistung durch teils frappierende Verteidigungsfehler selbst wieder zunichte. In der 23. Spielminute war es Emre Demir, der nach einer kurzen Ecke zur Stelle war und zum 1:2 einnetzte, nachdem Meteor-Torwart Sinan Sahin einen Torschuss nur nach vorne abklatschen ließ. Meteors Standardschwäche sollte sich aber auch in der Folge nicht ändern. Nur zehn Minuten später kassierte das Heimteam seinen dritten Gegentreffer nach einer Ecke. Dieses Mal war es der auffällige Ibrahim Abou-Khalil der den Ball in den Strafraum schlug und dort Ramy Raychouni fand, der unbedrängt zum 1:3 einköpfen konnte.

Die Heimelf schien nun völlig von der Rolle. Als auch noch Ufuk Satici beim Spielaufbau den Ball an Semin Hadzibulic verlor und dieser von der Strafraumgrenze auf 1:4 erhöhte (35.) schienen alle Messen gelesen und das Spiel entschieden. Dass Novi Pazar das Ergebnis bis zur Pause nicht noch erhöhte lag vor allem auch an Sinan Sahin, der nun immer besser ins Spiel kam und kurz vor dem Pausenpfiff gleich zweimal in höchster Not retten konnte.

Meteor-Trainer Tobias Loeffler schien in seiner Halbzeitansprache aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach dem Wiederanpfiff zeigten die Ungarnstraßler plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Nur vier Minuten war die zweite Halbzeit alt, da hatte Meteor schon drei Hochkaräter vergeben. Hakan Cankayas Freistoß wurde zunächst an die Latte und dann zur Ecke abgefälscht. Es folgte eine Serie von drei Eckbällen, die allesamt nur in höchster Not von der Gästeverteidigung geklärt werden konnten. Im direkten Gegenzug hatte ein Novi-Spieler nach weitem Abschlag von Selvedin Begzadic, der einst zusammen mit unserem Spielführer Hakan Cankaya für Optik Rathenow im DFB-Pokal gegen den damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt auf dem Platz stand, bereits Meteor-Torhüter Sahin überwunden, Jamill Mavula rettete jedoch noch auf der Linie zur Ecke.

Dann aber in der 55. Minute war es soweit. Meteor kam zum 2:4-Anschlusstor. Fredy Balde spielte einen scharfen Pass in den Neuköllner Strafraum, im Zweikampf mit Sean Sonko klärte Novi-Verteidiger Emre Demir den Ball ins eigene Tor. Im direkten Gegenzug hielt Sahin Meteor mit einer Monsterparade gegen einen Kopfball von Denis Barcic im Spiel. Aber auch Begzadic im Novi-Tor konnte sich noch auszeichnen, als er einen Torschuss von Aytac Herdem noch sensationell von der Linie kratzte (66.).

Meteor machte nun das Spiel. Die Gäste hingegen schienen verunsichert, ob der plötzlichen Drangphase der Heimelf. Trotzdem war in der 72. Spielminute das erst kurz zuvor eingewechselte Novi-Talent Omar Fandi erfolgreich, als er nach einem Steckpass den herausstürzenden Meteor-Keeper zum 2:5 überlupfen konnte. Aber die Heimelf gab sich immer nicht geschlagen und nur Sekunden später stellte der starke Aytac Herdem den alten Abstand wieder her. Die Gästeabwehr unterlief einen weiten Abschlag von Sinan Sahin woraufhin Herdem im Vollsprint den Ball über Begzadic zum 3:5 ins Tor hob.

Als der eingewechselte Volkan Altin fünf Minuten vor dem Abpfiff nach einem Freistoß von Caga Aslan sogar auf 4:5 verkürzte, schien die Sensation zum Greifen nahe. An Begzadic war in den letzten Minuten aber kein Vorbeikommen mehr und so endete dieses kurzweiliges Spiel letztlich aus Sicht Meteors mit einer 4:5-Niederlage.