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20 Minuten Tiefschlaf verhindern den Erfolg

Zwei starke Mannschaften auf Augenhöhe, ein guter Schiedsrichter und ein faires, spannendes Fußballspiel bei Flutlichtatmosphäre. Die Zuschauer kamen am Sonntag in Altglienicke einiges geboten.

Dabei begann das Heimteam, das sich auch außerhalb des Platzes als sehr guter Gastgeber erwies, mit einem Wahnsinnstempo. Meteor schien zunächst nur staunend zuschauen zu wollen, die Offensivabteilung der VSG kombinierte sich im Stile einer Spitzenmannschaft mit schönstem Direktpassspiel durch die Reihen der Gäste. Vor allem Tim Schwer, Patrick Kroll und Jan-Philipp Binias waren kaum aufzuhalten. Fünf Minuten waren gespielt, da stand Kapitän Patrick Kroll das erste Mal frei vor Meteor-Torhüter Sinan Sahin, scheiterte aber freistehend an diesem. 

Kurz darauf wurde aber wieder einmal Meteors eklatante Schwäche im Umschaltspiel sichtbar. Am gegnerischen Strafraum schlugen die Weddinger eine schwach getimte Flanke Richtung Tor der Gastgeber. Diese fingen den Ball ab und schickten sofort Tim Schwer steil auf die Reise. Der setzte sich am Meteorstrafraum gegen seinen Gegenspieler durch und schlug dann eine eigentlich ebenfalls ungenaue Flanke auf die andere Strafraumseite. Patrick Kroll erlief jedoch den Ball und scheiterte dann zwar zunächst an Sinan Sahin, bevor Florian Sander aber per Abstauber in der zehnten Spielminute zur 1:0-Heimführung einschob.

Als nur fünf Minuten später Jan-Philipp Binias per Traumtor das 2:0 erzielte, ein Abschlag Sinan Sahins kam postwendend zurück, woraufhin Patrick Kroll eine perfekte Flanke in den Strafraum schlug, die Binias volley unhaltbar in die Maschen knallte, schienen einmal mehr die Messen gelesen. 

Ganz plötzlich aber kam Meteor zurück ins Spiel. Zwar blieb Altglienicke bei schnellen Kontern stets gefährlich, die Spielbestimmung übernahmen nun mehr und mehr die Weddinger. Dieses Engagement wurde in der 38. Spielminute durch das 1:2 von Sean Sonko, der einmal mehr nur für das Spiel aus München angereist ist, belohnt. Eine irre Kopfballkombination zwischen Volkan Altin und Sonko brachte Letztgenannten in gute Schussposition, wo er schließlich Torhüter Jonathan Dunkel per Lupfer zum Anschlusstreffer überwinden konnte.    

Aber auch nach der Halbzeitpause war Meteor am Drücker. Kurz nach dem Wiederanpfiff bejubelten die Gäste den vermeintlichen Ausgleich, der Linienrichter hatte aber die richtige Abseitsstellung erkannt. Trotzdem machte Meteor nun Druck. Wie aus dem nichts traf jedoch Regionalligaabstellung Lukas Müller von der Strafraumgrenze platziert zum 3:1 (57.) für Altglienicke.

Trotz des erneuten Rückschlages gab Meteor nicht auf. Trainer Tobias Loeffler hatte vor dem Spiel eine gute Einstellung gefordert und die brachte die Mannschaft nun auch auf den Platz. Kämpferisch und Spielerisch auf einer Höhe mit Altglienicke, erzwang Meteor immer mehr Ballbesitz. Nach einem Abwehr-Handspiel Altglienickes im eigenen Strafraum entschied Schiedsrichter Oktay Erol berechtigterweise auf Strafstoß. Sonko ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zum erneuten Anschlusstreffer (69.).

Bis in die späte Nachspielzeit spielte Meteor ohne Hektik weiter nach vorne und ließ sich auch durch die ständig gefährlichen Konterläufe der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem Sinan Sahin hielt zu dieser Zeit seine Mannen immer wieder im Spiel, indem er gegen Top-Torjäger Kroll ein ums andere Mal alles riskierte und stets auch als Sieger aus diesem Duell hervorging.

Diese Konter kamen natürlich vor allem auch dadurch zustande, dass Meteor nun aufmachte und alles nach vorne warf. Schon weit in der Nachspielzeit gab es dann die Szene, die bezeichnend für die bisherige Saison ist. Es fehlt einfach das Glück. Nach einer Ecke Hakan Cankayas hatte Volkan Altin Torhüter Dunkel schon überwunden, ein Verteidiger klärte den Ball jedoch noch von der Linie. Auch der nach vorne geeilte Sahin versuchte sich im Torschuss, aber auch sein Abschluss wurde gerade noch so zur Ecke gelenkt. Diese brachte nichts mehr ein und so musste sich Meteor auch nach dieser Kraftleistung wieder punktlos auf den Heimweg machen. Dennoch war die Stimmung eine andere als noch in der Vorwoche.

Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und sich auch von vielen Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Kann nun noch die Leistung über 90 Minuten abgerufen werden, dann wird sich der Erfolg früher oder später wieder einstellen.