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Meteor in Geberlaune

Ein verfrühtes Weihnachtsfest bescherte Meteor dem SSC Teutonia am zweiten Advent. Nach einer katastrophalen Defensivleistung verliert die Mannschaft von der Ungarnstraße in Spandau mit 0:8.

Bei dem Ergebnis kaum zu glauben, aber von Beginn an war die Partie zwischen dem Tabellenachten aus Spandau und dem Schlusslicht aus dem Wedding spielerisch relativ ausgeglichen. Dass am Ende des Spiels dennoch ein solches Ergebnis zustande kam, lag hauptsächlich daran, dass Meteor defensiv kaum Zugriff auf die gegnerischen Offensivkräfte bekam.

Los ging es bereits in der fünften Spielminute, als Pascal-Joel Kundmüller erstmals frei vor Meteor-Torhüter Sinan Sahin auftauchte. Der Weddinger Schlussmann blieb zunächst doppelter Sieger gegen Kundmüller und wurde schließlich von diesem gefoult. Schiedsrichter Ihsan Topsakal entschied auf Freistoß Meteor. Sein Linienrichter hatte die Situation jedoch andersherum bewertet und stimmte den Spielleiter um, woraufhin dieser auf den Elfmeterpunkt zeigte. Gianluca Huster ließ Sinan Sahin keine Chance und verwandelte zur frühen 1:0-Heimführung.

Nur wenige Sekunden später hatte Sean Sonko, erneut einer der fleißigsten auf dem Platz, die Chance zum Ausgleichstreffer. Sein Volleyschuss verfehlte das Tor jedoch knapp. Meteor versuchte nun das Spiel an sich zu reißen, legte sich dann aber durch absolute Passivität in der Defensive die Eier beinahe selber ins Nest – bzw. bei der aktuellen Jahreszeit, eher die Weihnachtsgeschenke unter den Baum der Teutonen. Nach 20 Minuten war es ein einfacher Pass auf der rechten Außenbahn von Gianluca Huster auf Nils Barthel und kein Gästespieler war mehr auf der Höhe. Barthel ging bis zur Grundlinie und spielte einen scharfen Ball in den Strafraum der Meteoriten, wo Heiko Przybilla nur noch zum 2:0 einschieben brauchte. Nur fünf Minuten später führte Teutonia einen Freistoß auf der linken Seite schnell aus und Christos Gatidis konnte unbedrängt in den Strafraum flanken. Dort stand Nils Barthel genau richtig und köpfte den Ball ins lange Eck an den Innenpfosten und von dort aus zum 3:0 ins Tor.

Trotzdem, Meteor gab sich noch nicht auf und spielte weiter mutig nach vorne. Bis zum gegnerischen Strafraum sah das meist auch ganz gut aus, dort jedoch standen die Spandauer relativ sicher, so dass richtige Torchancen der Meteoriten Mangelwahre waren. Ganz anders auf der anderen Seite. Zwar kam der Sportclub auch nicht viel häufiger vor das Meteor-Tor, wenn dann lag der Ball aber fast immer im Kasten. Eine gute halbe Stunde war von der Uhr, als Özkan Sarac nach einer Ecke gerade noch so das 0:4 verhindern konnte, indem er einen gegnerischen Torabschluss noch von der Linie kratzte. Nur sechs Minuten später war aber auch er machtlos. Ein gelupfter Steckpass von Huster auf Barthel und Meteors Abwehr war wieder überlaufen. Ziyed Smatty grätschte den Ball zwar in höchster Not noch gekonnt ab, Pascal-Joel Kundmüller stand aber genau richtig und musste nur noch zum 4:0 abstauben.

Noch vor der Halbzeitpause auch noch das 5:0. Ballverlust im Angriffsspiel von Meteor und wieder ging es schnell nach vorne. Den Torschuss von Kundmüller fälschte Barthel aus abseitsverdächtiger Position zum Halbzeitstand ins Tor. Die letzte Torchance vor dem Halbzeitpfiff gehörte aber noch einmal den Gästen. Sean Sonko köpfte nach einer guten Flanke von Aytac Herdem aber freistehend drüber.

Ebenjener Herdem war es, der Meteors beste Phase in das Spiel einläutete. Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit drückten die Weddinger den SSC Teutonia weit in die eigene Hälfte. Herdems starkes Solo wurde jedoch nicht belohnt und landete am Pfosten (51.). Dann aber begann sich der Gastgeber immer mehr zu fangen und nutzte weiter die löchrige Gästeabwehr. Nachdem Nils Barthel in der 65. Minute noch freistehend an Sahin scheiterte, machte es Gianluca Husler in der 71. Minute besser. Zwei starke Paraden Sahins halfen nichts. Meteor bekam den Ball nicht geklärt und fing sich schließlich durch einen schönen Schlenzer aus 18 Metern das 0:6.

Auf der anderen Seite versuchte aber auch Meteor weiter wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, aber erst scheiterte Hakan Cankaya mit einem schönen Schuss an der Latte (74.), dann Sean Sonko aus spitzem Winkel am gegnerischen Torwart (81.). Besser machte es die Heimelf, der an diesem Tage nahezu alles gelang. Nachdem einmal mehr Nils Barthel die Gästeabwehr überlaufen hatte, konnte er durch Sinan Sahin nur noch per Foul gestoppt werden. Da sich die Aktion bereits im Strafraum abspielte, gab es erneut einen Strafstoß, den Gianluca Huster zum 7:0 ins Tor schießen konnte. Kurz vor dem Abpfiff durfte auch der eingewechselte Julian Pionke noch einmal jubeln. Eckball Kundmüller, Kopfball Pionke – 8:0. So einfach kann es gehen.

Wenige Minuten danach pfiff Schiedsrichter Topsakal ab und entließ beide Mannschaften in die Kabinen. Nach dem überragenden Heimsieg in der Vorwoche fiel Meteor in dieser Woche wieder in alte Muster zurück. Wichtig ist es nun, sich am kommenden Wochenende anständig in die Winterpause zu verabschieden und dann hart zu arbeiten, um in der Rückrunde noch das Ziel Klassenerhalt zu erreichen.