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Pokalaus nach 3:1-Halbzeitführung

In einem Pokalspiel, in dem zwei Halbzeiten unterschiedlicher kaum sein können, verliert Meteor 06 beim Grünauer BC mit 3:5.

Nach sechs Monaten Corona-Pause durfte Meteor endlich wieder ein Pflichtspiel bestreiten. Bei strahlendem Sonnenschein ging es für die Weddinger am Sonntagnachmittag zum klassentieferen Bezirksligisten Grünauer BC. Als ambitionierter Landesligist war Meteor Favorit und wollte diese Rolle auch gerne annehmen. So begannen die Männer von Trainer Tobias Loeffler von Beginn an offensiv und ballsicher das Spiel zu gestalten.

Die 1:0-Führung erzielte jedoch zunächst einmal der Gastgeber. Nach gerade einmal 60 Sekunden konterte die Heimelf einen Angriff Meteors gekonnt aus. Lucian Grabowski lief auf der rechten Außenbahn seinen Bewachern davon und brachte eine Flanke zielsicher auf den Kopf des eingelaufenen Christopher Manig, der sogleich für die frühe 1:0 Führung Grünaus sorgte.

Davon unbeirrt spielten die Weddinger Gäste aber weiter voll auf Angriff und drückten Grünau zum Teil tief in die eigene Hälfte. So fiel der Ausgleich fast postwendend. Tim Riese erkämpfte sich nach fünf Minuten in der Nähe des gegnerischen Strafraums den Ball, ging zur Grundlinie und passte ihn scharf in die Mitte des Strafraums. Simon Böhm ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und vollendete zum 1:1.

Nur drei Minuten später fast die Führung für die Gäste. Yasin Hamlecioglu steckte einen großartig getimten Pass durch die Abwehrreihe zu Simon Böhm, der dieses Mal aber freistehend am Tor vorbeischoss. Nur wenige Sekunden später die nächste Großchance. Nach Pass Hamlecioglus auf Jannik Jantzen, brachte dieser das Spielgerät flach zu Böhm, der nun freistehend an Torhüter Julian Radeck hängen blieb. Aber Meteor war am Drücker und hatte das Spiel fest im Griff. Nur vereinzelt konnten sich die Gastgeber über Kontersituationen mal befreien. Dann konnte es aber auch gefährlich für die Meteoriten werden. So auch in Minute 27, als Marcel Kulike den mitgelaufenen Grabowski bediente und dessen Schuss direkt zu Manig abgefälscht wurde. Der schoss anschließend frei vor dem Kasten stehend aber an selbigem vorbei.

Dann aber wieder Meteor. Im Mittelfeld gewann Caga Aslan nach einer guten halben Stunde durch starkes Zweikampfspiel den entscheidenden Ball, um diesen anschließend auf Simon Böhm zu spielen. Der dribbelte sich daraufhin in den gegnerischen Strafraum und bediente Aytac Herdem, der den Ball direkt wieder zurückspielte und Simon damit in aussichtsreiche Position brachte. Meteors Top-Torjäger vollendete daraufhin gekonnt zur 2:1-Auswärtsführung.

Kurz vor der Halbzeitpause konnte die komplette Hintermannschaft Grünaus Yasin Hamlecioglu nicht aufhalten. Gleich drei Mann spielte der technisch versierte Meteorit aus und legte den Ball anschließend quer zu Aytac Herdem, der zur verdienten 3:1-Halbzeitführung vollendete.

Meteor hatte das Spiel im Griff, die zweite Pokalrunde schien zum Greifen nah. Viel passieren konnte wohl nicht mehr. Das dachten offenbar auch die Spieler, denn anders war sich der nun folgende Leistungseinbruch nicht zu erklären. Plötzlich spielte nur noch die Heimelf.

Gerade einmal vier Minuten war die zweite Halbzeit alt, als Tim Mittermüller von der Strafraumgrenze abzog und auf 2:3 verkürzte. Wer nun annahm, dass Meteor nach dem Seitenwechsel nur noch nicht richtig auf dem Platz war und dieser Treffer als Weckruf fungierte, sah sich anschließend getäuscht. Zwar brachte fünf Minuten später der eingewechselte Bilal El-Ahmad nach Flanke Caga Aslans noch einmal einen Kopfball an die Lattenunterkante des Grünauer Tors, dann war es aber vorbei mit der Spielkunst der Weddinger.

Nur zwei Minuten später folgte nämlich der Ausgleich durch Lucian Grabowski. Vorangegangen war eine Ecke, die Meteors Abwehr genau auf den Kopf Grabowskis klärte, der so zum 3:3 vollendete. Weitere fünf Minuten später gingen die Gastgeber sogar in Führung. Eine Flanke von Tom Nagel hob Michel Enders mit dem Knie direkt über Meteor-Torwart Leo Suilmann zum 4:3 in den Kasten. Spiel gedreht in 15 Minuten. Besser als es der Grünauer BC tat, kann man seine Fans nicht unterhalten.

In einer Halbzeit in der Seitens Meteors alles schief lief, lief es auch für Torhüter Suilmann nicht besser. Ein Passversuch in der 70. Spielminute auf Marc Smuda geriet zu kurz und Philipp Rogge wurde Nutznießer dieses Fehlpasses. Freistehend tunnelte er Suilmann und vollendete zum 5:3.

Nach dieser sicheren Führung konzentrierten sich die Gastgeber auf die Verteidigung und kamen nicht mehr gefährlich vor das Tor der Gäste. Ein echtes Aufbäumen Meteors kam trotz der noch 20 zu spielenden Minuten nicht mehr zustande. Erst kurz vor Spielende gab es noch einmal fast ein wenig Hoffnung für die Weddinger. Sean Sonko setzte sich auf der linken Außenbahn gut durch und passte halbhoch auf Simon Böhm. Dessen Direktabnahme fischte Grünau-Torhüter Julian Radeck aber grandios von der Linie. Die folgende Ecke nahm Aytac Herdem mit dem Kopf, aber erneut war Radeck mit einer Glanzparade zur Stelle.

Viel mehr passierte anschließend nicht mehr und so feierte kurz darauf die Heimelf das letztendlich verdiente Weiterkommen im Berliner Landespokal. Meteor kann sich nun voll auf den Ligabetrieb konzentrieren und muss bis zum Start am Wochenende noch eine ganze Schippe drauflegen, um diesen erfolgreicher zu bestreiten.