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Mit blauem Auge davongekommen

Mit blauem Auge davongekommen

Weder Fisch noch Fleisch – Meteor holt nach dem späten 1:1-Ausgleich durch Robert Amuri beim BSV Grün-Weiß Neukölln immerhin noch einen Punkt, steckt aber weiter im Mittelfeld fest.

Die Taktik der Neuköllner war offensichtlich. Gegen deutlich ballbesitzüberlegene Meteoriten sollte die Defensive dicht stehen, um dann durch schnelle Konter für Gefahr vor dem Weddinger Tor zu sorgen. Gefahr kam aber erst einmal durch einen Eckball auf. Nach fünf gespielten Minuten flog ein solcher durch den Strafraum der Meteoriten und fand Dario Gerlach, der zur frühen 1:0-Heimführung einnetzen konnte. Das spielte der Heimelf voll in die Karten. Von nun an igelte sich die Mannschaft von der Johannisthaler Chaussee in der eigenen Hälfte ein und ließ fast nichts mehr anbrennen. Aber wirklich auch nur fast. Als Neukölln doch einmal aufgerückt war, schlugen die Meteoriten einen weiten Ball nach vorne, wo sich Simon Böhm an der Mittellinie gegen den letzten Mann durchsetzen konnte und so 40 Meter Zeit hatte, sich auszusuchen wie er den gegnerischen Torhüter überwinden kann. Vielleicht etwas zu viel Zeit, sein Versuch Schlussmann Roman Colditz zu überlupfen war zwar gut, landete jedoch wenige Zentimeter neben dem linken Pfosten. Dann war erst einmal viel Mittelfeldgeplänkel angesagt. Meteor machte zwar das Spiel, konnte gegen die dichtgestaffelten Grün-Weißen aber nicht wirklich für Gefahr sorgen. Die besseren Chancen hatte tatsächlich die Heimelf. Ein Eckball Meteors wurde zum Bumerang für die Gäste. Sven Süssbrich war durchgebrochen und rannte nun fast alleine aufs von Jens Sonnenberg gehütete Tor zu. Erst im letzten Moment spritzte der mit zurückgeeilte Bahadir Katirci dazwischen und verhinderte einen platzierten Torabschluss. Nur Sekunden später verlor Meteor im Wiederaufbau des Spiels den Ball, wodurch erneut ein Neuköllner abschlussbereit frei vor Sonnenbergs Kasten auftauchte. Glück für Meteor, der heimische Torjäger traf dieses Mal nur den Pfosten. Die letzte Chance vor der Halbzeit gehörte dann aber noch einmal den Meteoriten. Eine Flanke von Marius Rau köpfte Böhm jedoch übers Tor.

So richtig wusste man auf Seiten Meteors nicht, was man von dieser Halbzeit halten sollte. Größtenteils das Spiel gemacht und doch lag man zurück. Auch an diesem Sonntag schien die Sportanlage kein glückliches Pflaster für die Weddinger zu sein. Die zweite Halbzeit verlief ähnlich der ersten. Meteor war nun noch besser im Spiel und hatte jetzt sicher um die 70{bfe4936edc6d1363dc2678f1fe97f782d884f2d87b9b09269e51ae9c947240f6} Ballbesitz. Einzig zu echten Torchancen kamen die Gäste fast gar nicht. Nur Simon Böhm, der zwar alles versuchte, an diesem Tag jedoch glücklos blieb, war erneut per Kopf zur Stelle, brachte den Ball nach der guten Flanke des eingewechselten Sarkon Esho jedoch völlig freistehend nicht im Tor unter. Die Zeit lief gnadenlos gegen Meteor. Auf dem Spielfeld passierte fußballerisch nicht viel, dafür bekam Schiedsrichter Leonard Eichhorn, nun mehr zu tun. Das lag einerseits sicherlich an der Anfangs etwas unklaren Linie des Gespanns, andererseits aber natürlich auch an den Spielern, die das auszunutzen versuchten. Nicht sehr clever stellte sich dabei Neuköllns Julian Wehage an, der nach gut 70 Minuten meinte Caga Aslan beleidigen zu müssen. Problematisch wurde es für den Grün-Weißen vor allem, weil Linienrichter Kevin Sonder nur fünf Meter danebenstand und alles mitgehört hatte. Die rote Karte war folgerichtig und spielte den Gästen in die Karten. Der Druck Meteors wurde nun noch größer und in der 90. Minute, nach Flanke des eingewechselten Bilal El-Ahmad, konnte der nach langer Ausfallzeit erstmals wieder eingewechselte Amuri doch noch den letztendlich verdienten Ausgleich erzielen. Fast sogar, wäre das Spiel noch ganz gekippt. Auch die letzte Situation gehörte noch einmal Meteor. Aber der ansonsten so treffsichere Top-Stürmer Böhm vergab aus 20 Metern auch seinen letzten Abschlussversuch. So richtig unzufrieden war am Ende des Spiels trotzdem keiner im Trainerteam. Meteor hatte viel versucht und sich letztlich mit viel Moral noch das 1:1 erkämpft. Auch wenn ein Sieg drin gewesen wäre, zählt doch in erster Linie der Einsatzwille und der war an diesem Sonntag wirklich zu erkennen.

Am nächsten Wochenende tritt dann unsere Mannschaft auf der heimischen Sportanlage gegen die Zweitvertretung von Regionalligisten VSG Altglienicke an.