post

Lucky Punch in der Nachspielzeit

Lucky Punch in der Nachspielzeit

Was bitte war das für eine Schlussphase im Spiel zwischen dem BFC Meteor 06 und dem SC Borsigwalde? Nach 2:0-Halbzeitführung gibt Meteor einmal mehr das Spiel aus der Hand, erzielt in der 94. Spielminute aber doch noch den Siegtreffer.

Explosionsartig platzte die Freude aus den Meteoriten heraus, nachdem Schiedsrichter Nikita Heidt das Spiel abgepfiffen hatte. Zu oft in den letzten Spielen hatte die Mannschaft um Kapitän Hakan Cankaya leichtfertig Punkte liegen gelassen. So auch fast im Nachholheimspiel gegen den SC Borsigwalde.

Die Gäste aus Reinickendorf hatten zu Beginn des Spiels mehr Ballbesitz und mehr Offensivaktionen als die Meteoriten. Wirklich Gefahr kam dabei für das von Leo Suilmann gehütete Tor aber nicht auf. Immer wieder fing die Hintermannschaft der Meteoriten Borsigwalde noch vor dem Strafraum ab, um im Gegenzug durch weite Bälle in die Spitze die schnellen Konter zu suchen. Aber auch diese sorgten kaum für Gefahr, so dass schon früh alles auf ein Spiel hindeutete, in dem Standardsituationen für den Unterschied sorgen könnten. Und Standards waren es auch, die die ersten brenzligen Situationen brachten. Nach knapp 20 Minuten erhielten die Gäste auf der rechten Strafraumseite einen Freistoß. Aus rund 24 Metern zielte Tugay Adigüzel jedoch knapp zu hoch, sodass sein direkter Torversuch nur an der Latte landete. Zehn Minuten später war es dann Meteor, das per Standardsituation zum Torabschluss kam. Wie schon in den vergangenen Spielen, schlug Caglar Halici erneut eine seiner scharf vor das Tor geschlagenen Eckbälle. Tim Riese stand genau richtig und köpfte zur überraschenden 1:0-Heimführung ein. Ein Tor wie aus dem nichts, aber auch ein Weckruf an seine Mitspieler. Keine 30 Sekunden später fast das 2:0. Paul Frielinghaus war zentral durchgebrochen und überlupfte den herausstürzenden Keeper. Wie schon auf der anderen Seite, landete auch Pauls Versuch nur an der Latte. Kurz vor der Pause war dann aber unglücklicherweise Schluss für den agilen 33er. Ohne gegnerische Einwirkung blieb er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit im Kunstrasen hängen und musste daraufhin angeschlagen vom Platz. Gute Besserung! Mit dieser Aktion war aber die Halbzeit noch nicht beendet. Von der Mittellinie schlug Cankaya aus dem Stand einen Ball auf den linken Flügel zu Aytac Herdem. Der umspielte den Torhüter und hatte nur noch das leere Tor vor sich. Schien ihm aber zu einfach und so wartete er, bis Torhüter Tarik Güney wieder ins Tor gelaufen war und schoss den Ball anschließend, mitsamt dem zurückgeeilten Keeper, zum 2:0-Halbzeitstand ins Tor.

Wer Meteor nun die vergangenen Spiele beobachtet hat, dem war klar, dass hier noch lange nicht alle Messen gelesen waren. Und so kam es, dass Borsigwalde deutlich stärker aus der Kabine kam und nun fast die komplette zweite Halbzeit Druck auf das Tor der Meteoriten machte. Nach 65 Minuten war das dann auch von Erfolg gekrönt. Borsigwaldes Top-Stürmer Dustin Gundlach ging auf der rechten Strafraumseite in einen Zweikampf mit Tim Riese, verlud diesen und schlug anschließend einen flachen Querpass in den Strafraum. Dort lief Kevin Kummer ein und verwandelte sicher zum 1:2-Anschlusstreffer für die Gäste. Meteor war anschließend völlig von der Rolle. Nur selten kam das Heimteam über Kontersituationen zu Entlastungsangriffen, überwiegend war es aber Borsigwalde, das hier auf den Ausgleich ging. Und so kam es, wie es kommen musste. Fünf Minuten vor dem regulären Ende war es erneut Kevin Kummer, der frei vor dem Torwart zwar zweimal in Leo Suilmann seinen Meister fand, im dritten Versuch jedoch den Ball über den nun liegenden Torhüter zum 2:2 in die Maschen drosch. Der Jubel bei den Gästen war riesig und die Anfeuerungsrufe unter den Borsigwaldern ließ erahnen, dass nun an der Ungarnstraße auch noch der Auswärtssieg geholt werden sollte. Das wiederum wollte sich die Heimelf dann doch nicht gefallen lassen und raffte sich noch einmal auf. Die letzten knapp zehn Minuten gab es ein richtiges Kick-and-Rush-Spiel zwischen beiden Mannschaften. Lennart Nerlich war es, der in der 94. Minute noch einmal einen Ball in den gegnerischen Strafraum schlug. Glück für Meteor, dass sein Versuch abrutschte und dadurch so unkalkulierbar in den gegnerischen Sechzehner flog, dass alle Verteidiger daran vorbeitraten, bis der Ball vor den Füßen Tim Rieses landete, der ihn dann wuchtig zum 3:2 ins Fußballerherz der Borsigwalder rammte. Nachdem Meteor auch den letzten Gästeeckball in der 95. Spielminute klären konnte, pfiff der Schiedsrichter, der insgesamt mit einem fairen Spiel nicht viele Probleme hatte, ab. Der oben bereits erwähnte explosionsartige Jubel ebbte erst im späten Verlauf des Abends ab. Solange gab es noch Musik, Speis und Kaltgetränke für die Sieger dieses nervenaufreibenden Spiels. Am Sonntag geht es nun bereits weiter. Auswärts beim FC Schöneberg sollen dann die nächsten Punkte folgen.