post

Charaktertest nicht bestanden

Charaktertest nicht bestanden

Erneut zeigt Meteor gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel eine schwache Leistung und verliert schließlich verdient mit 0:2 gegen den BSV Heinersdorf.

Die Charakterfrage wurde gestellt vor dem Heimspiel gegen den BSV Heinersdorf, der vor Anpfiff noch auf einem Abstiegsplatz residierte. Während Meteor in der Rückrunde aus sieben Spielen gegen Mannschaften aus den Top-10 bereits 19 von 21 möglichen Zählern holte, waren es aus den sieben Spielen gegen Mannschaften unterhalb der Top-10 nur sechs von 21 möglichen Punkten. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass es nicht die fußballerische Qualität ist, die Meteor in dieser Saison fehlt. Mentalität ist es, was im Amateursport mindestens ebenso zählt, wie Talent. Der absolute Wille mit seinen Teamkameraden ein Spiel gewinnen zu wollen, auch dann, wenn sich der Gegner tief reinstellt und das Spiel vielleicht nicht für einen Schönheitspreis geeignet ist. Erst dann, wenn nicht Technik und Geschwindigkeit, sondern Zweikampfstärke, Laufwille und Kondition den Unterschied ausmachen, zeigt sich welche Mannschaft auch über die Schmerzgrenze hinaus geht, um ihr Spiel zu gewinnen. Zum zweiten Mal in dieser Saison war es Heinersdorf, das genau diese Qualitäten gegen Meteor auf den Platz brachte.

Schon 10 Sekunden nach dem Anpfiff feuerten die Gäste das erste Mal auf das von Leo Suilmann gehütete Tor. Ein früher Weckruf für die Heimelf war das aber trotzdem nicht. Zwar waren beide Mannschaften fußballerisch limitiert, die Heinersdorfer investierten aber dennoch mehr. Die Gästeführung nach 20 Minuten war folgerichtig. Hatte Suilmann nach einer knappen Viertelstunde noch einen Freistoß der Gäste stark gehalten, musste er gut fünf Minuten später erstmals den Ball aus dem Netz fischen. Ein Fehlpass Meteors im Mittelfeld brachte Heinersdorf in aussichtsreiche Position. Im ersten Anlauf noch gescheitert, staubte Friedrich Maximilian Kliebenstein anschließend aus fünf Metern zum 0:1 ab. Meteor selbst erspielte sich in den ersten 45 Minuten überhaupt keine Abschlussmöglichkeiten. Zwar insgesamt mit mehr Ballbesitz ausgestattet, schaffte die Mannschaft von Tobias Loeffler es nicht, die dicht gestaffelte Defensive der Gäste zu knacken. Diese waren dabei selbst immer wieder nach Kontern gefährlich. So auch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Matthias König im Umschaltspiel plötzlich frei durch war. Seinen ersten Versuch konnte Meteor-Torhüter Suilmann noch halten, der starke König blieb dabei aber reaktionsschnell und brachte den Ball anschließend im Nachsetzen über die Linie. Mit diesem 0:2 pfiff Schiedsrichter Marius Dietz, der mit seinem Team eine gute Leistung zeigte, die Partie zur Pause.

Ähnlich wie in der Vorwoche in Schöneberg schien die Heimelf auch an diesem Sonntag deutlich aufgeweckter aus der Pause zu starten. Als dann der Torschütze zum 1:0, Friedrich Maximilian Kliebenstein, nur 60 Sekunden nach dem Wiederanpfiff mit gelb-rot vom Platz musste, war die Hoffnung bei den Meteoriten wieder präsent. Bestimmt 70{bfe4936edc6d1363dc2678f1fe97f782d884f2d87b9b09269e51ae9c947240f6} Ballbesitz der Heimmannschaft war die Folge. Die neun verbliebenen Feldspieler der Gästeelf hielten aber fest zusammen und ließen gegen die Meteoriten kaum etwas zu. Erst in der 67. Spielminute hatte Meteor seine erste Großchance der Partie. Nach einer Flanke vom eingewechselten Bilal El-Ahmad kam Simon Böhm einen Meter vor dem Tor zum Kopfball, scheiterte aber am sensationell parierenden Robert Kolbe im Gästetor. Viel mehr hatte der Schlussmann von Heinersdorf auch gar nicht mehr zu tun. Meteor kam einfach nicht zu Abschlüssen. Kurz vor dem Ende waren es abermals die Gäste, die hier fast noch erhöhen konnten. Musa Cetintas überlupfte aber freistehend das Tor der Meteoriten (87.). Der Frust saß tief bei der Heimelf. Als „Bonus“ ließ sich der bereits ausgewechselte Bahidir Katirci provozieren und erwies sich selbst einen Bärendienst, als er sich kurz vor dem Abpfiff auf der Bank noch eine gelb-rote Karte abholte. Dann war auch schon Schluss und erneut standen die Ungarnstraßler ohne Punkte da. Nun heißt es den Kopf wieder schnell nach oben zu nehmen, als Team zusammenzustehen und die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Am kommenden Sonntag besteht beim FC Internationale die nächste Chance dazu. Und wer weiß, hier ist es wieder eine Mannschaft aus den Top-10 – vielleicht ja ein gutes Omen.