Meteor überwintert im Berliner Landespokal
Mit dem 1:0-Sieg über Berlinligisten SC Charlottenburg zieht Meteor ins Viertelfinale des Berliner Landespokals ein und überwintert damit erstmals seit mehr als 50 Jahren im Pokal.
Historisches ist geschehen am Freitagabend auf der Ungarnstraße. Als unsere Meteoriten 1962 sogar im Finale des Berliner Landespokals standen, dort aber mit 1:4 gegen Tasmania Berlin unterlagen, dachte damals wohl niemand, dass es rund 60 Jahre dauern sollte, bis Meteor wieder einmal in einem Viertelfinale des Berliner Landespokals steht. Dass es in dieser Saison dazu kommen konnte, lag vor allem darum, dass die Mannschaft von Hakan Cankaya gegen Charlottenburg geschlossen agierte, sich in jeden Zweikampf warf, den unbedingten Siegeswillen auf den Platz brachte und letztendlich den zielgenaueren Stürmer im Team hatte.
Von Beginn an entwickelte sich ein schnelles und körperbetontes Spiel, bei dem ein Klassenunterschied kaum wahrnehmbar war. Charlottenburg zwar zunächst mit etwas mehr Dynamik, Meteor dafür mit den besseren Torchancen. Bereits nach anderthalb Minuten hatte Jannik Jantzen die Führung auf dem Fuß, schoss den quergespielten Ball von Jamal Dähn aber recht freistehend über das gegnerische Tor. Nur fünf Minuten später war Simon Böhm nach einer guten Flanke von Bilal Cubukcu völlig ungedeckt mit dem Kopf zur Stelle, zielte aber zu hoch. Meteor war von Beginn an sehr präsent. Aber auch die Charlottenburger nahmen das Spiel nicht auf die leichte Schulter. Das zeigte sich schon daran, dass man sich schon zwei Stunden vor Anpfiff zum Warmmachen auf der Ungarnstraße einfand. Und so sorgte auch der Berlinligist immer wieder für Gefahr. Nach 25 Minuten dann Glück für Meteor, als ein Spieler der Gäste die Flanke von Robert Häsen nur an die Latte köpfte. Nur kurze Zeit später war Meteor-Torhüter Leo Suilmann zur Stelle, als er den Abschluss von Moses Chuks Njoku aus kurzer Distanz parieren konnte. Abermals Njoku war nur weitere drei Minuten später erneut in guter Schussposition, zog dann den Ball aber haarscharf am vom Suilmann gehüteten Kasten vorbei. Meteor überstand diese Druckphase unbeschadet und ließ ansonsten nicht so viel anbrennen. Bei der insgesamt erbrachten Top-Leistung Meteors stach dabei trotzdem noch Rick Mickael Ella heraus, der einen Sahnetag erwischt hatte, auf seiner Seite alles wegverteidigte und dabei auch noch durch clevere Pässe in engsten Situationen immer wieder das Spiel öffnete. Und so schaffte es die Truppe von der Ungarnstraße bis zur Pause ein verdientes 0:0 zu halten.
Die zweite Halbzeit war dann weniger dynamisch, kämpferisch aber weiter von beiden Mannschaften gut geführt. Den einzigen echten Fehler im Spiel der Meteoriten dann aber kurz nach Wiederanpfiff, als man am eigenen Strafraum einen eigenen Einwurf verlor und dadurch Ben Lehmann aus aussichtsreicher Position zum Torschuss einlud. Freistehend schoss dieser den Ball aber, zum Glück für das Heimteam, am Tor vorbei. Die größte, gleichzeitig aber auch die letzte richtige Torgelegenheit der Charlottenburger gab es in der 65. Spielminute, als Meteor nach einer gegnerischen Ecke den Ball nicht geklärt bekam und gleich mehrere Spieler Charlottenburgs die Chance bekamen diesen aus kurzer Distanz über die Linie zu schieben. Tausend Beine und ein super parierender Leo Suilmann verhinderten jedoch den Einschlag. Den gab es dafür auf der anderen Seite, als der schussstarke Simon Böhm einen Traumfreistoß, vorbei an der nicht gut positionierten Mauer, in die Maschen knallte (70.). 1:0 Meteor, der Jubel auf und neben dem Platz war riesig. Nun hieß es die letzten Kräfte zu mobilisieren, um die Überraschung wahr werden zu lassen und die klassenhöheren Charlottenburger zu besiegen. Die jedoch schmissen noch einmal alles nach vorne und setzten Meteor in den letzten Minuten nochmal ordentlich unter Druck. Das brachte unserer Mannschaft zwar die ein oder andere Kontergelegenheit, die allerdings allesamt ungenutzt blieben. Da aber die Gäste aus ihren Angriffsversuchen auch nichts Zählbares mehr herausholen konnten, blieb es beim letztlich auch nicht unverdienten 1:0-Erfolg für die Meteoriten, die sich mit dem Viertelfinaleinzug für ihre gute Leistung angemessen belohnten. Nun heißt es regenerieren und Kräfte sammeln, um am kommenden Freitag auch in der Liga wieder den Bock umzuwerfen.